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Hyaluronsäure

Schonende (=Minimalinvasive) Möglichkeiten der Faltenbekämpfung und der Verbesserung des Volumens der Lippen sind verschiedene Varianten der Unterspritzung (=Injektionstherapie). Dabei werden Falten oder Lippen mit sogenannten Füllmaterialien wie z.B. Hyaluronsäure (s.u.) oder anderen körperähnlichen und auflösbaren Substanzen unterspritzt und aufgefüllt. Eigenfett als körpereigenes Gewebe ist eine weitere Alternative für ausgeprägte Volumendefekte und -defizite und hat bei mehrfacher Anwendung das Potential des langfristigeren Ausgleichs. Synthetische und nicht auflösbare / nicht biologisch abbaubare Füllmaterialien sind grundsätzlich als langfristig problematisch, z.T. sogar als gefährlich einzustufen und sollten, auch wenn sie zugelassen sind, in der modernen Injektionstherapie keine Anwendung mehr finden. Das Ergebnis der Unterspritzung kann durch eine Beeinflussung der mimischen Muskulatur mittels einer Injektion von Botulinumtoxin A (= Botox®, Dysport®, Vistabel® oder Xeomin®) unterstützt werden.

Alle Unterspritzungstechniken können grundsätzlich ambulant und falls gewünscht mit betäubenden Salben oder in örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie durch Injektion) durchgeführt werden. Nur die Behandlung mit Eigenfett erfordert zwingend eine örtliche Betäubung. Möglich ist dabei auch die Durchführung unter starken Beruhigungsmitteln (in einer sogenannten Sedierung) bis hin zur sogenannten Dämmerschlafnarkose. Die Gesellschaftliche Ausfallszeit ist meist auf wenige Stunden beschränkt, selten und insbesondere bei der Behandlung mit Eigenfett unter Umständen länger (ca. 2-3 Tage).

Die folgenden Informationen sollen eine Übersicht über die Art, Wirkung und Nebenwirkung geeigneter Substanzen liefern. Jede Faltenbehandlung egal ob mit Techniken der Unterspritzung von Füllmaterialien und/oder der Injektion von Botulinumtoxin A und/oder mit operativen Techniken (z.B. Augenbrauenlift, Augenlidplastik, Facelift etc.) wird im Gespräch auf die individuellen Bedürfnisse und Gegebenheiten abgestimmt und entwickelt.

Hyaluronsäure ist eine natürliche Substanz, die im Gewebe aller Lebewesen vorkommt. Hyaluronsäure nimmt Wasser aus der Umgebung auf und es kommt zur Quellung. Man nennt diesen Vorgang auch „Hydratation“ was letztlich nichts anderes ist als eine Volumenzunahme durch Wasseraufnahme. Im Falle des Einspritzens von Hyaluronsäure ist diese Volumenzunahme recht exakt zu dosieren und führt dann zum Beispiel zur Einebnung von Falten oder zur Verbesserung des Volumens von Ober- und Unterlippe (s. auch Lippen: Schön im Selbstbild).

Hyaluronsäure hat eine lang anhaltende, aber keine permanente Wirkung. Die Wirkungsdauer ist individuell sehr verschieden, man darf von 4-12 Monaten ausgehen. Faktoren wie Hauttyp, Alter, Gewicht, Lebensführung und Muskelaktivität beeinflussen die Wirkungsdauer, ferner der Vernetzungsgrad und damit die Wertigkeit der Hyaluronsäure.

© Prof. Dr. Dr. Ingo Springer, MKG im Sellspeicher, Stand 2009 -2017. All rights reserved.

Nach der Injektion kann es zu einigen allgemeinen Reaktionen kommen. Hierzu gehören Hautrötung, Schwellung, Empfindlichkeit, Schmerz, Blutergüsse oder Juckreiz im Injektionsbereich (Bereich der Einspritzung). Normalerweise klingen diese Reaktionen innerhalb weniger Tage nach der Injektion von selbst ab. Blutergüsse sind die mögliche Folge jeder Injektion (Spritze) und werden begünstigt durch die Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten. Blutergüsse können sich aber positiv auf den Effekt der Behandlung auswirken, zum Teil mit längerfristig positiven Effekten woraus Techniken des sogenannten Vampirlifts (Unterspritzung mit Eigenblut-Produkten) abgeleitet wurden.  Manchmal können nach dem Einspritzen von Hyaluronsäurepräparaten vorübergehend tastbare Unebenheiten auftreten und unter Umständen über mehrere Monate anhalten.  Sonstige Formen von Reaktionen im Zusammenhang mit anderen Produkten sind selten, so zum Beispiel lokalisierte allergische Reaktionen. Diese können in Form einer Schwellung und Verhärtung an der Injektionsstelle, manchmal auch des umliegenden Gewebes auftreten. Über das Auftreten von Hautrötungen, Empfindlichkeiten und in seltenen Fällen akne- und ekzemartigen chronischen Veränderungen auch noch Jahre nach der Behandlung wurde ebenfalls in der Literatur berichtet.  Von Bedeutung für die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen ist auch Ihr persönliches individuelles Risikoprofil. Daher ist von besonderer Bedeutung, dass Sie korrekte und genaue Angaben bezüglich bestehender Erkrankungen und Medikamenteneinnahmen sowie vorangegangener Operationen und auch Unterspritzungsbehandlungen bei Ihrem behandelnden Arzt machen.  Jede Injektion (Spritze) gleich welchen Medikaments birgt das Risiko der Infektion (Entzündung ausgelöst durch in das Geweben „verschleppte“ Bakterien). Selten ist diese Infektion so ausgeprägt, dass invasive Maßnahmen getroffen werden müssen (zum Beispiel die chirurgische Eröffnung der Entzündung um Eiter abfließen zu lassen oder abgestorbenes Gewebe zu entfernen).  Vor dem Hintergrund der Erfahrung mit Hyaluronsäurepräparaten darf man zusammenfassen, dass es sehr häufig eingesetzte Präparate sind, die im Allgemeinen sehr gut vertragen werden und damit relativ sicher sind. Das Risiko ist damit im Vergleich zu den meisten anderen Methoden der Faltenbeseitigung relativ gering.

© Prof. Dr. Dr. Ingo Springer, MKG im Sellspeicher, Stand 2009 -2017. All rights reserved.

Direkt nach der Behandlung können eine leichte Hautrötung, Schwellung und/oder eine Empfindlichkeit mit Juckreiz im behandelten Bereich auftreten. Diese normalen Reaktionen klingen normalerweise innerhalb weniger Tage von selbst wieder ab. Sollten die Unannehmlichkeiten länger andauern oder andere Reaktionen auftreten, ist die Absprache mit Ihrem Behandler notwendig.  Sie können helfen diese Reaktionen zu vermeiden oder zu vermindern, indem Sie während der ersten 6 Stunden die behandelten Bereiche nicht unnötig berühren. Danach ist ein leichtes Make-up und sanftes Waschen auch mit Seife problemlos möglich. Bis die anfänglichen Hautreaktionen abgeklungen sind, sollten Sie extreme Hitze (z.B. Solarium oder Sonnenbad) und extreme Kälte vermeiden.  Bei Fragen oder Anmerkungen schreiben Sie mir doch bitte eine E-Mail: Kontakt

© Prof. Dr. Dr. Ingo Springer, MKG im Sellspeicher, Stand 2009 -2017. All rights reserved.