Ein sog. Peeling ist eine Schälkur der Haut. Schälkuren sind je nach Stärke eine äußerst effektive Maßnahme zur Hauterfrischung und/oder Verjüngung. Eine ermüdete Haut, der die gewohnte oder gewünschte Frische fehlt kann mit einem oberflächlichen Peeling behandelt werden, wie es in der Kosmetik weit verbreitet ist. Ein oberflächliches Peeling kann mehrmals in Form einer meist 4 wöchigen Hautpflegekur, in der Regel im Abstand von 1 Woche wiederholt werden und findet häufig in Kosmetikstudios statt.
Mit medizinischen tieferen Peelings (=Schälkuren, chemisch oder physikalisch, z.B. mit dem Laser) werden Hyperpigmentierung (braune Hautverfärbungen, Sommersprossen), Akne, Aknenarben, gealterte Haut und sonnengeschädigte Haut behandelt. Die Symptome der alters- und sonnengeschädigten Haut (Altersflecken und -pigmentierungen) werden häufig deutlich verbessert und dauerhaft Falten geglättet. Die Ergebnisse können in Einzelfällen sogar an die operativer Techniken heranreichen.
Man kennt heute auch Einschränkungen der Anwendung von Peelings. Eine Aknebehandlung mit einem mitteltiefen Peeling zeigt typischerweise nur vorübergehende Verbesserungen des Hautbildes bis zu mehreren Monaten unter inkaufnahme des Potentials bleibender Hautveränderungen (Pigmentierungen, Narben). Aknenarben sprechen nur wenig, zumindest aber mit geringer Vorhersagbarkeit auf jede Art von Peeling an. DIe Behandlung von jugendlichen Pigmentierungen (Sommersprossen, hormonell beeinflusste Pigmentierungen) ist äußerst kritisch, da im schlimmsten Fall mit vermehrten Pigmentierungen gerechnet werden muss. Diese Art Schälkuren gehören daher in erfahrene Hände.
Im Folgenden finden Sie Informationen zur Funktion und zum Aufbau von Haut sowie zur Wirkungsweise und zum Effekt von Peelings.
Haut - Grundlage von Schönheit und Gesundheit
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Die Haut ist eine ganz außergewöhnliche biologische Hochleistungsstruktur, die uns unser ganzes Leben lang schützt. Sie regeneriert sich unablässig, meist ohne dass wir dem Aufmerksamkeit schenken. Die Haut ist aber nicht unverwüstlich, sondern es empfiehlt sich, sie täglich zu schützen und zu pflegen. Bei uns hat die Pflege, der Schutz und die Regeneration der Haut oberste Priorität. Eine junge frische Haut ist laut großer psychologischer Studien das stärkste und wirksamste Schönheitsmerkmal des Menschen.
Die natürliche Lebenserwartung des Menschen in freier Natur wird auf ca. 30-40 Jahre geschätzt. Dies ist der Zeitraum, der biologisch für unsere Organe einschließlich der Haut als überlebensnotwendig von der Natur vorgesehen ist. Da wir diese natürliche Lebenserwartung heute um mehr als das Doppelte überschreiten, ist es naheliegend, dass wir unsere Haut pflegen müssen, um langfristig ihre Qualität zu erhalten.
Beginnend mit dem 30. und mehr noch nach dem 40. Lebensjahr regenerieren sich die Hautzellen weniger schnell, wodurch sich nach und nach unschöne Falten und Flecke ausbilden. Diese Symptome der Hautalterung können durch die regelmäßige Anwendung von speziellen Cremes verzögert werden oder durch andere geeignete Maßnahmen und Behandlungen (z. B. Peelings/Schälkuren) gemildert werden.
Sogenannte Schälkuren, im Englischen auch Peelings genannt, können die Hautqualität positiv beeinflussen. Die Hauttextur kann verbessert, Falten können geglättet und die Hautspannung wieder verbessert werden.
© Prof. Dr. Dr. Ingo Springer, MKG im Sellspeicher, Stand 2009 -2017. All rights reserved.
Wie ist die Haut aufgebaut?
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Zum Verständnis von Hautpflege und Schälkuren (=Peelings) sind Informationen zum Aufbau (=Anatomie) der Haut nützlich. Die Haut besteht aus drei übereinanderliegenden Schichten: der Epidermis, der Dermis und der Hypodermis. Die Epidermis ist die äußere sichtbare Schicht der Haut. Sie besteht aus sich ständig aus der Tiefe regenerierenden Zellen, wobei die äußerste Lage abstirbt, den äußersten Schutzmantel bietet und im weiteren Verlauf abgestoßen wird (in der Regel unsichtbare Hautschuppung). Die Epidermis ist nicht durchblutet. Die Dermis wird auch Lederhaut genannt – dies ist der Anteil der Haut, der als Grundlage für die Herstellung von Leder aus Tierhaut in der Industrie dient. Sie ist im Wesentlichen ein dickes kollagenreiches (=bindegewebereiches) und relativ elastisches Gewebe, das den mechanischen Schutz für die darunterliegenden Gewebe bietet. Aus der Dermis heraus erfolgt auch die Narbenbildungen bei Hautwunden und sie ist gut durchblutet. Die Hypodermis liegt unter der Dermis. Sie ist mit Fettgewebe angereichert. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Druck und Belastungen abzufangen, denen die Haut ausgesetzt ist.
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Wie funktioniert ein Peeling?
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Bei einem Peeling werden in der Epidermis (s.a. Aufbau der Haut LINK), der äußersten Hautschicht, alte Hautschüppchen abgetragen und der Körper zur Neubildung von frischen Hautzellen aus der Tiefe angeregt. Mittels dieser Zellerneuerung wird die Haut geschmeidiger und straffer, so dass z.B. auch Fältchen verschwinden, es kommt zu einer echten Hautverjüngung. Der Grad der Wirkung und der Verjüngung hängt von der Stärke des Peelings ab.
Kosmetische oberflächliche Peelings arbeiten in der obersten Hautschicht ohne die tieferen Schichten mit einzubeziehen und führen zu einer Erfrischung, porentiefen Reinigung und Erneuerung der Haut. Dies geschieht in der Regel ohne sichtbare Schälung und führt daher nicht zu gesellschaftlichen Auszeiten.
Medizinische tiefere Peelings sind im Allgemeinen stärker und arbeiten in tieferen Schichten. Sie führen nach einigen Tagen zu einer sichtbaren Schälung und haben eine stärker straffende und faltenbeseitigende Wirkung durch Verdichtung der unter der Epidermis liegenden Lederhaut (=Dermis, s.a. Aufbau der Haut LINK). Bei den Medizinischen Peelings kann man grundsätzlich unterscheiden zwischen chemischen Peelings (zum Beispiel auf Basis unterschiedlicher TCA- oder Phenolzubereitungen, s.u.) und im weitesten Sinne auch der physikalischen Dermabrasion z.B. mit einem CO2-Laser. Ein starkes chemisches Peeling, z.B. auf Phenolbasis, kann eine ähnliche Wirkung entfalten wie eine Dermabrasion mit dem Laser.
Im Allgemeinen werden bei einem Peeling nach einer gründlichen Vorreinigung des Gesichtes Säuren auf die zu behandelnde Hautoberfläche aufgetragen. Die Art der Säure, die Konzentration und die Einwirkzeit bestimmen den Grad der Tiefenwirkung (ph-Wert x Konzentration in % = Peelindex). Bei uns werden Peelings auch als Bestandteil einer Hautverjüngungskur in Kombination mit medizinischen Cremes für die Vor- und Nachbehandlung, angewendet. Häufig verwendet werden dabei Fruchtsäuren in Kombination mit Vitaminpräparaten, TCA (Trichloressigsäure) und Phenol. Je nach medizinischer Indikation (=Anlaß) und dem Behandlungsziel, ist eine mehr oder weniger tiefe Peeling-Wirkung erforderlich. In Abhängigkeit hiervon wählt der behandelnde Arzt die einzusetzende Substanz.
Das medizinische Peeling kann isoliert zur Behandlung von vorhandenen Hautkrankheiten oder Hautschäden durchgeführt werden aber auch in Zusammenhang mit einem Facelift, um im Gesamtergebnis eine gestraffte und gehobene Gesichtskontur bei gleichzeitig deutlich verfeinertem und verjüngtem Hautbild zu erreichen.
Wie alle medizinischen Behandlungen, birgt auch ein Peeling neben seinem großen potentiellen Nutzen und positiven Effekten bestimmte Risiken, die wir gerne mit Ihnen besprechen. Medizinische Peelings gehören in die Hände eines erfahrenen Arztes und erfordern Ihre Mitarbeit um diese Risiken auf ein Minimum zu reduzieren (s.u. Hautreaktion und Nachbehandlung nach dem Peeling).
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Hautreaktion und Nachbehandlung nach dem Peeling
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Bei einem oberflächlichen Peeling ist von einer minimalen und kurzfristigen kosmetischen Beeinträchtigung der Haut auszugehen. Diese kann auch ganz fehlen oder ist nach wenigen Tagen nicht mehr störend. Makeup kann bei Bedarf in der Regel am Tag nach der Behandlung wieder verwendet werden. Der Effekt des Peelings zeigt sich in der Regel sofort in Form einer frischeren, feineren Haut. Ein oberflächliches Peeling kann mehrmals in Form einer meist 4 wöchigen Hautpflegekur, in der Regel im Abstand von 1 Woche wiederholt werden.
Nach mitteltiefen und tiefen Peelings mit Trichloressigsäure oder Phenol kommt es nach wenigen Tagen zu einer echten Schälung der Haut – das Ergebnis entschädigt mit einer noch frischeren, erneuerten und feineren Haut. Wir empfehlen daher dringend die Schälung auf keinen Fall durch Zupfen oder Kratzen zu stören, um den vollen Effekt zu erreichen und die Haut nicht zu schädigen. Gönnen Sie Ihrer Haut Ruhe, belasten und berühren Sie sie so wenig wie möglich. Nach der Heilungsphase von ca. 7 Tagen dürfen Sie in Absprache mit Ihrem Arzt wieder Kosmetika und Makeup anwenden. Wir empfehlen Ihnen dringend die Meidung von Solarien und direkter Sonnenbestrahlung in den ersten 3 Monaten sowie guten UV-Schutz mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 in den ersten 6 Monaten nach mitteltiefen und tiefen Peelings im Tageslicht. Dies hilft Ihnen Pigmentveränderungen (ungleichmäßige Braunfärbungen der Haut) zu vermeiden.
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Folgende medizinische Peelings bieten wir an
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- Das mitteltiefe und tiefe Peeling mit Trichloressigsäure (TCA, 15% / 23%)
- Das tiefe Peeling mit Phenol
- Bei Bedarf kommt bei uns auch der Laser als Alternative für die mitteltiefe und tiefe Dermabrasion (=physikalische Schälung) zur Anwendung.
- Bei Bedarf kommen weitere Peelings zur Anwendung, deren Darstellung den Rahmen dieser Abhandlung sprengt.
Insbesondere störende Falten, Alters- und Pigementflecken der sonnengeschädigten älteren Haut sind geeignet für eine Behandlung mit Trichloressigsäure oder Phenol Peelings. Der Anlaß, die Hautbeschaffenheit, die Körperstelle und nicht zuletzt Ihre Wünsche bestimmen die Methode des Peelings. Das Phenolpeeling zum Beispiel eignet sich hervorragend für die stark atrophe (=altersdünne) und feinfaltige Haut. So insbesondere für die dauerhafte Faltenbehandlung der Unterlider, der Oberlippe aber auch aller übrigen Hautanteile im Gesichtsbereich. Der endgültige Effekt ist nach 2-3 Monaten erreicht und häufig beeindruckend. Gelegentlich wird mehr als eine Behandlung gewünscht und ist auch möglich, um einen noch stärkeren Effekt zu erreichen.
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