Rote Äderchen der Haut machen insbesondere im Bereich des Gesichts (Couperose) und der Beine vielen Leuten zu schaffen. Im Gesicht vermitteln sie auf den Wangen und auf der Nase vielen Menschen die Assoziation eines starken Weintrinkers. An den Beinen schaffen sie ein Bild, das viele Menschen davon abhält im Sommer Röcke oder kurze Hosen zu tragen. Sowohl im Gesicht als auch an den Beinen können rote Äderchen mit wenig Aufwand (s.u.) und überschaubaren Risiken (s.u.) beseitigt werden. In der Regel reichen 1 bis 2 (selten mehr) Behandlungen, wobei jeder Schritt bereits eine deutliche Verbesserung bringt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Patienten beeindruckt sind von dem Ergebnis, das mit relativ wenig Aufwand zu erreichen ist.
„Besenreiser“ ist ein Begriff für kleine in der Haut sichtbare Äderchen der Beine, die häufig als unschön empfunden werden. Besenreiser sind weit verbreitet und können auch ohne krankhafte Ursache auftreten. Besenreiser können ein Zeichen für eine chronische Störung der Rückflussfunktion des Blutes aus dem Bein heraus durch die Blutgefäße (die großen inneren Venen) sein. Das heißt, dass Besenreiser den Beginn eines chronischen Blutstaus im Frühstadium andeuten können. Eine Verschlimmerung kann in Form von sogenannten Krampfadern (Varizen, Varikose) eintreten. Dies sind dicke geschlängelte unter der Haut durch Form und Farbe sichtbare Venen.
Besenreiser-Äderchen und Krampfadern können auf unterschiedliche Arten entfernt werden. Die sogenannte Verödung (sog. Sklerosierung / Verklebung) ist eine der ältesten und gleichzeitig bewährtesten Methoden. Es wird ein gefäßwandreizendes Mittel mit einer feinen Nadel in geringer Menge in das betroffene Gefäß injiziert. Dadurch kommt es zu einem Verkleben der Gefäßwände miteinander, welches bei Besenreisern und kleinen Krampfadern mit hoher Vorhersagbarkeit zu einem Verschwinden des betroffenen Blutgefäß / der Vene führt. Das Ergebnis hängt aber auch von individuellen Faktoren und dem Venenkaliber ab.
Neben der ästhetischen Verbesserung kann eine Verödung von Besenreisern und kleinen Krampfadern auch zu einer funktionellen Verbesserung mit einer Minderung von Beschwerden (z.B. schwere Beine) führen.
Die Behandlung kann ambulant, ggf. unter Anwendung von betäubenden Salben oder in Lokalanästhesie erfolgen. Kleine komprimierende (druckerzeugende) Pflasterverbände für 1-2 Tage können den Effekt der Behandlung unterstützen. Werden die Beine behandelt, so sind Stützstrümpfe für die ersten Wochen nach der Behandlung empfehlenswert. Heiße Bäder, Sauna, Sonnenbad, Sonnenbank und intensiven Sport sollten Sie ca. 5 Tage meiden.
Alternativen zur Injektions-Sklerosierung
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Moderne Alternativen sind Behandlungen mit Lasergeräten oder Intense-Pulsed-Light-Technik (= IPL). Stark vereinfacht kommt es bei diesen Techniken durch übermäßige Aufnahme von Lichtenergie zum Beispiel durch den Blutfarbstoff zur Blutgerinnung und Verklebung der Blutgefäße. Diese Behandlungsvarianten haben sicher ihr Einsatzgebiet, aber den Nachteil, dass der Effekt, was Stärke und Zeitpunkt der Wirkung betrifft, schlechter vorhersagbar ist. Bestimmte Formen von Krampfaderbildungen können die Anwendung operativer Verfahren erfordern.
© Prof. Dr. Dr. Ingo Springer, MKG im Sellspeicher, Stand 2009 -2017. All rights reserved.
Nebenwirkungen und Risiken der Injektions-Sklerosierung
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Möglich ist die Entstehung kleiner langsam abheilender Hautwunden (Geschwüre) durch Eindringen der Substanz in das das Blutgefäß umgebende Gewebe. Allergische und auch gefährliche allergische Reaktionen auf das Verödungsmittel u.a. mit Atemstörungen, Herz-/Kreislaufstörungen, Nierenfunktionsstörungen sind selten möglich. Sollte daher eine Überempfindlichkeit gegen das Medikament oder auch andere Medikamente bestehen, so empfehlen wir dringend dieses Ihrem behandelnden Arzt mitzuteilen, damit geprüft werden kann, ob Sie sich besser einer alternativen Form der Behandlung (s.o.) unterziehen sollten. Selten ist ferner auch die dauerhafte Schädigung kleiner Hautnerven (Empfindungsstörungen im Bereich der Injektion), die Ausbildung feiner neuer Äderchen im behandelten Areal und das Auslösen einer tiefen Beinvenenthrombose, einer gefährlichen Komplikation, möglich. Unter Umständen wird die Behandlung als schmerzhaft oder brennend empfunden. Jede Injektion (Spritze) gleich welchen Medikaments birgt das Risiko der Infektion (Entzündung ausgelöst durch in das Geweben „verschleppte“ Bakterien). Selten ist diese Infektion so ausgeprägt, dass invasive Maßnahmen getroffen werden müssen (zum Beispiel die chirurgische Eröffnung der Entzündung um Eiter abfließen zu lassen oder abgestorbenes Gewebe zu entfernen). Von Bedeutung für die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen ist auch Ihr persönliches individuelles Risikoprofil. Daher ist von besonderer Bedeutung, dass Sie korrekte und genaue Angaben bezüglich bestehender Erkrankungen und Medikamenteneinnahmen sowie vorangegangener Operationen und Allergien bei Ihrem behandelnden Arzt machen.
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Ursachen für chronische Rückflussstörungen
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Eine Ursache für eine chronische Rückflussstörung ist unter anderem ein Versagen von Ventilsystemen in gesunden Venen, den sogenannten Venenklappen. Diese ermöglichen einen zum Herzen aus den Beinen gerichteten Blutstrom, ohne, dass Blut effektiv zurückfließt. Häufig wird als Ursache für das Versagen dieser Venenklappen und damit für das Entstehen von Besenreisern und Krampfadern eine Bindegewebeschwäche (also eine genetische=erbliche Ursache) angesehen. Hinzu kommen oft falsche Lebensgewohnheiten (viel stehende oder sitzende Tätigkeit, falsches Abwärmen / Cool down beim Sport etc.) und natürlich auch das hohe Lebensalter, welches heute erreicht wird.
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